Wie Routinen helfen

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Ein fester Trainingstag pro Woche brachte ein bisschen Struktur und Routine in meine Lauferei. Mit Abstrichen, wohl gemerkt, denn Lauf-ABC kannte ich nicht und Athletik-Gymnastik erst recht nicht; ich fand beides lässlich und kam deshalb ein bisschen später zum Trainingstreffpunkt. Meine Läufe durch den Schlosspark behielt ich bei, denn das war Erholung pur.

Bis auf das eine Mal, als sich mir in der abendlichen Dämmerung an der weitesten Stelle des Trampelpfads entlang der Mauer eine fette Wurzel in den Weg stellte. Ungebremst, weil ich die Füße nicht hoch genug genommen hatte, segelte ich der Länge nach über sie hinweg, und landete fluchend auf dem Bauch. Auch das war neu für mich: aufgeschürftes Knie wie ein Kind, Hand gestaucht. Zuhause gab es weder Pflaster noch Jod; also ab zum Arzt und mal alles durchchecken lassen. Mit Blick auf mein Geburtsjahr meinte er, ob das mein Ernst sei, mit dem Joggen, in meinem Alter! Ich war 33 und habe direkt den Arzt gewechselt.

Das planlose Joggen ging weiter, wenn auch garniert mit Wettbewerben, zu denen mich die MRRCler wider besseres Wissen mitnahmen. Denn die Vereinsschnecke, das war ich. Ich bin heute noch dankbar, dass ihnen das völlig schnuppe war, denn der Appetit kam auch hier beim Essen.

 

 

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